Governance
Project: Shōtai ist kein Herrschaftssystem. Governance dient ausschließlich der Funktionsfähigkeit, nicht der Machtausübung.
1. Zweck der Governance
Die Governance von Shōtai definiert, wie Entscheidungen getroffen, Rollen getragen und Grenzen gewahrt werden. Sie existiert, um Struktur zu ermöglichen und Machtkonzentration zu verhindern.
2. Kein Autoritätsanspruch
Es existiert keine geistige, spirituelle, moralische oder weltanschauliche Autorität. Alle Rollen sind funktional, zeitlich begrenzt und jederzeit niederlegbar.
3. Rollenübersicht
- Shōtainin(正体人) – Normalzustand, Träger des Konzepts
- Wächter der Abgrenzung(境界監視) – Schutz sensibler Grenzen
- Archivar(記録者) – Ordnung, Zusammenfassung, Gedächtnis
- Moderator(調整者) – Struktur des Diskurses
- Systemverwalter(管理者) – rein technischer Betrieb
4. Entstehung von Rollen
Rollen werden nicht beantragt, nicht angestrebt und nicht öffentlich verliehen. Eine Rollenübernahme erfolgt ausschließlich durch private Anfrage aufgrund beobachteter Stabilität, Verantwortung und Selbstbegrenzung.
Jede angefragte Person hat eine verpflichtende Bedenkzeit. Eine Ablehnung ist jederzeit möglich und wird nicht negativ bewertet.
5. Zeitliche Begrenzung
Jede Rolle ist temporär. Der Normalzustand ist stets die Rückkehr zum Status Shōtainin. Rollen sind Aufgaben, keine Identitäten.
6. Rolleninterne Grenzen
Keine Rolle berechtigt zu:
- inhaltlicher Deutungshoheit
- Beeinflussung existenzieller Entscheidungen
- Missionierung oder Überzeugung
- informeller Machtausübung
7. Transparenz von Eingriffen
Strukturelle Eingriffe (z. B. Moderation, Archivierung, Grenzmarkierung) werden dokumentiert und sind öffentlich nachvollziehbar. Inhalte werden dabei nicht bewertet, sondern nur strukturell eingeordnet.
8. Konflikte und Eskalation
Konflikte werden bevorzugt durch Entschleunigung, Kontextualisierung oder Archivierung gelöst. Eskalation ist kein Ziel.
9. Selbstbegrenzung als Kernprinzip
Jede Person mit einer Rolle ist verpflichtet, ihre eigene Macht, Sichtbarkeit und Wirkung kritisch zu reflektieren. Rückzug gilt als Zeichen von Stabilität, nicht als Versagen.
10. Änderbarkeit der Governance
Diese Governance ist nicht endgültig. Änderungen erfolgen langsam, transparent und ohne rückwirkende Wirkung. Stabilität hat Vorrang vor Anpassung.